FDP.Die Liberalen ist befremdet vom Berner Alleingang

Der Berner Regierungsrat hat heute Veranstaltungen ab 1000 Personen verboten. Die Berner FDP ist befremdet von diesem Alleingang des Kantons Bern. Zahlreiche Sport- und Kulturveranstalter, die in den vergangenen Monaten aufwändige Schutzkonzepte umsetzten, werden vor den Kopf gestossen.

Der Bundesrat hat heute über strengere Massnahmen informiert, welche ab morgen für die ganze Schweiz gelten. Bundespräsidentin Sommaruga sagte heute in Bern, dass der Bundesrat diese Regelungen jetzt ergreife, «damit das Gstürm mit der Frage, wer was macht, aufhört». Vom Bundesrat ausdrücklich nicht verboten wurden Grossveranstaltungen wie zum Beispiel Fussball- und Eishockeyspiele.

Nur kurze Zeit nach der Medienkonferenz des Bundesrates verfügte der Berner Regierungsrat ein Verbot für Veranstaltungen ab 1000 Personen. Die FDP.Die Liberalen Kanton Bern ist aus den folgenden Gründen befremdet von diesem Entscheid:

  • Die Berner Sportvereine wie SC Bern, BSC Young Boys, FC Thun, SC Langnau Tigers, EHC Biel-Bienne sowie andere Organisationen auch aus dem kulturellen Bereich, haben in kurzer Zeit mit professioneller Unterstützung gut funktionierende Schutzkonzepte umgesetzt. Dies war mit grossem Aufwand verbunden. Bis heute sind keine kausalen Ansteckungsherde aus diesen Stadien bekannt geworden.
  • Der Kanton Bern schert in einem zentralen Punkt aus und provoziert damit einen neuen Flickenteppich, welcher der Bundesrat gerade reparieren will. Vor allem die grossen Sportvereine, welche Hunderte von Arbeitsplätzen anbieten und viele gesellschaftliche Aufgaben im Nachwuchsbereich erfüllen, werden nun gegenüber anderen Vereinen benachteiligt. Obwohl man schon im Sommer eine zweite Welle voraussah, gab man den Sportvereinen und den Kulturveranstaltern zuerst berechtigte Hoffnung, liess sie aufwändige Schutzkonzepte ausarbeiten um dann nach nur wenigen Spielen bereits alles wieder zu verbieten. Der Kanton Bern ist so überhaupt kein verlässlicher Partner für Betriebe, die um ihr Überleben kämpfen und in dieser sehr schwierigen Lage versuchen, durch Einnahmen die anfallenden Lohnkosten und andere Auslagen zu erwirtschaften.
  • Durch diesen Entscheid suggeriert der Regierungsrat, dass die Schutzkonzepte mit Schutzmasken und Distanzen u.a. an Grossanlässen nicht wirksam sind. An einer Sportveranstaltung sind die anwesenden Menschen aber wahrscheinlich besser geschützt und kontrolliert als bei zahlreichen Anlässen im privaten Umfeld. Ebenfalls hält sich der Kanton Bern nicht an die eigens auferlegten Spielregeln betreffend der Corona-Ampel und schaltet mit dem Verbot von «Grün» direkt auf «Rot». Somit übergeht er die Stufe «Orange».

Die FDP.Die Liberalen fordert die kantonalen Behörden auf, diesen Entscheid nochmals zu überdenken und Entscheidungen in dieser Tragweite - wie vom Bundesrat - angestrebt gesamtschweizerisch anzugehen.